Bezahlen per Sprache – Mythos oder Zukunft?


Bezahlen per Sprache: Mythos oder Zukunft? Unser neuer Ratgeber erklärt die Vor- und Nachteile des sprachgesteuerten Bezahlens. Wir zeigen weltweite Beispiele und geben Tipps zur sicheren Nutzung. 


Gesagt, bezahlt: Eine der neuesten Entwicklungen ist das Bezahlen per Sprache. Doch was genau verbirgt sich hinter dieser Lösung und wie sicher ist sie?

In diesem Ratgeber werfen wir einen Blick auf Funktion, die Vor- und Nachteile und stellen weltweite Beispiele vor. Außerdem geben wir Tipps und Tricks zur Nutzung dieser Neuerung.

Was ist Voice Payment?

Beim "Voice Payment" werden Zahlungen durch Sprachbefehle ausgelöst. Dabei hinterlegen User in der Regel zuerst online ihre Kreditkarte oder ein Konto.

User müssen ihren Kauf nur noch aussprechen. Digitale Sprachassistenten wie Siri, Alexa oder Google Assistant bzw. Smartphones leiten die Bestellung weiter. Der Kontakt mit einem Bildschirm ist meist nicht mehr nötig.

Wie funktioniert das Bezahlen per Sprache?

Das Bezahlen per Sprache funktioniert in der Regel so:

  • Verknüpfung der Kreditkarte mit einem digitalen Sprachassistenten wie Siri, Alexa oder Google Assistant bzw. mit dem Smartphone
  • Aktivierung des Geräts durch ein Signalwort oder einen Knopfdruck
  • Auslösen der Zahlung durch einen Sprachbefehl, z. B. "Karte, bezahle meine Rechnung."
  • Bestätigung der Zahlung durch das Gerät

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Vor- und Nachteile

Wie bei jeder neuen Technologie gibt es auch beim Bezahlen per Sprache Vor- und Nachteile. Hier sind einige der wichtigsten Chancen und Risiken:

Vorteile

  • Schnelle und einfache Zahlung
  • Keine Bildschirme mehr nötig
  • Freie Hände
  • Erhöhte Sicherheit ohne die PIN- oder Passwort-Eingabe
  • Kann Menschen mit Behinderungen helfen

Risiken

  • Missbrauch der Technologie durch unbefugte Personen denkbar
  • Künstliche Intelligenz könnte eigene Sprache nachahmen
  • Unbeabsichtigte Käufe durch unklare oder fehlerhafte Sprachbefehle
  • Einschränkungen bei der Nutzung durch Sprachprobleme bzw. Defizite
  • Sprache als neue Barriere auch für Touristen usw.
  • Laute Geräusche im Hintergrund

Weltweite Beispiele

In verschiedenen Teilen der Welt wird das Bezahlen per Sprache bereits genutzt. Hier sind einige Beispiele:

Dank Amazon Pay können Kunden des Online-Marktplatzes ihre Konten mit dem Sprachassistenten Alexa verknüpfen, um zu bezahlen (zum Beispiel im Auto – siehe Video):

Googles Lautsprecher unterstützen das Bezahlen per Sprache dank "Voice Match" in Verbindung mit Google Wallet.

Mastercard lässt Kunden seit 2018 per Sprachassistent bezahlen. Dafür müssen sie nur ihre Kreditkarte online hinterlegen.

Thales Voice Payment Card: Das Hightech-Unternehmen bietet sehbehinderten Menschen eine Kreditkarte an. Diese verknüpft sich fürs Bezahlen via Bluetooth mit dem Smartphone und sagt den Betrag an.

Tipps und Tricks 

Damit die Nutzung des Bezahlens per Sprache sicher und reibungslos abläuft, beachten Sie diese Tipps und Tricks:

  • Verknüpfung mit geprüftem Konto: Bevor Sie Ihre Kreditkarte online hinterlegen, prüfen Sie, dass Sie ein sicheres Konto nutzen.
  • Eindeutige Sprachbefehle: So vermeiden Sie unabsichtliche oder betrügerische Zahlungen.
  • Regelmäßige Konto-Überprüfung: Überwachen Sie regelmäßig Ihre Konto-Bewegungen, um verdächtige Aktivitäten zu erkennen.
  • Verwenden Sie Zwei-Faktor-Authentifizierung.

Wie schützen wir uns vor Missbrauch?

Gerade weil das Bezahlen per Sprache bequem ist, steigt das Risiko für Missbrauch durch unbefugte Personen. Hier sind Hinweise, wie Sie sich schützen können:

  • Verwenden Sie sichere Passwörter, um den Zugriff auf Ihr Konto zu schützen.
  • Aktivieren und nutzen Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung.
  • Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Konto-Bewegungen, um verdächtige Aktivitäten zu erkennen.
  • Melden Sie verdächtige Aktivitäten Ihrer Kreditkarte oder auch Ihrem Konto sofort Ihrer Bank!

Ein Ausblick in die Zukunft

Das Bezahlen per Sprache ist ein echt neuer Ansatz. Aber es gibt bereits viele Entwicklungen und Trends in diesem Bereich. Einige davon sind:

  • Die Integration von biometrischen Authentifizierungstechnologien wie Gesichtserkennung oder Fingerabdruck-Scannern
  • Die Erweiterung der Sprachsteuerung auf andere Geräte wie Smartwatches oder smarte Lautsprecher
  • Nutzung von Künstlicher Intelligenz und von Machine Learning, um personalisierte und kontextbezogene Zahlungsvorschläge zu bieten

Fazit

Das Bezahlen per Sprache ist eine Lösung, die das Bezahlen vereinfachen kann. Allerdings birgt sie ebenso Risiken und Herausforderungen.

Deshalb sollten Sie Sicherheitsmaßnahmen einhalten. Nutzen Sie daher Karten und Konten, wie die Deutschland-Kreditkarte und das Onlinekonto.

Zukünftig kann das Bezahlen zum Beispiel im Kombination von biometrischer Authentifizierung und Künstliche Intelligenz noch komfortabler werden.

Bildquellen:

PaySol